Das Verhütungsstäbchen (Implanon®) ist seit Juni 2000 in Deutschland auf dem Markt. Das vier Zentimeter lange und zwei Millimeter dünne Stäbchen wird an der Innenseite des Oberarms unter die Haut geschoben.
Es besteht aus einem weichen Kunststoff, in dem sich ein Depot mit dem Gestagen Etonogestrel befindet. Täglich setzt es eine bestimmte Menge des Hormons frei - ein sicherer Empfängnisschutz für drei Jahre.
Das Verhütungsstäbchen gehört zu den östrogenfreien Verhütungsmethoden, genau wie neue Minipille, Minipille, Hormonspirale und Dreimonatsspritze.
Wie sicher ist das Verhütungsstäbchen?
Der Pearl-Index liegt bei 0 – 0,08. Der Wert gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang diese Verhütungsmethode anwenden, schwanger werden. Obwohl kein direkter Vergleich angestellt wurde, scheint die kontrazeptive Wirksamkeit mindestens mit der oraler Kontrazeptiva vergleichbar zu sein. Das Stäbchen wirkt sofort ab dem Zeitpunkt der Implantation.
Viele Antiepileptika und manche Antibiotika beeinträchtigen die Sicherheit hormoneller Verhütungsmittel, weil sie den Abbau der Hormone in der Leber beschleunigen. Frauen sollten hier zusätzliche nicht-hormonelle Verhütungsmittel anwenden, solange sie entsprechende Medikamente (Packungsbeilage beachten!) einnehmen. Wie wirkt das Verhütungsstäbchen?
Der Körper nimmt das Gestagen aus dem Stäbchen nur langsam auf. Im Gehirn verändert das Hormon den Regelkreis, der für die Eireifung im Eierstock verantwortlich ist. Es hemmt die Ausschüttung des Luteinisierenden Hormons (LH) und unterdrückt damit den Eisprung.
Der zweite Wirkansatz ist der Schleimpfropf am Eingang der Gebärmutter. Der hohe Gestagenspiegel macht den Pfropf für Samenzellen schlecht durchlässig. Nur in Einzelfällen können Samenzellen diese Hürde überwinden.
Zudem bewirkt das Hormon einen Umbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich eine befruchtete Eizelle nur schwer einnisten kann. Die Bildung des weiblichen Hormons Östradiol wird nicht unterdrückt. Es ist unter anderem ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden von Frauen. Wie wird das Stäbchen eingelegt bzw. entfernt?
Das Stäbchen sollte zwischen dem ersten und fünften Zyklustag eingelegt werden. Es verleiht den Frauen Empfängnisschutz für drei Jahre. Dann sollten Sie das Kunststoffstäbchen sofort entfernen und ein neues einsetzen lassen. Bei Kinderwunsch lassen Sie das Stäbchen jederzeit entfernen - auch vor Ablauf der drei Jahre. Nach der Entfernung setzt der monatliche Zyklus und der Eisprung wieder ein, sodass eine Schwangerschaft möglich ist.
Die Haut wird desinfiziert und ein Lokalanästhetikum in den Hautbereich eingebracht, in dem das Stäbchen liegen soll. Bei Rechtshänderinnen in den linken Oberarm, bei Linkshänderinnen auf der rechten Seite. Das Stäbchen steckt in der Hohlnadel eines speziellen Applikators. Die Nadel wird dicht unter die Haut geschoben und das Stäbchen appliziert. Anschließend wird ein Druckverband angelegt, der für 24 Stunden belassen werden soll. Die Einstichstelle verheilt problemlos.
Beim Entfernen des Stäbchens wird die Hautstelle wiederum desinfiziert und lokal betäubt. Jetzt folgt ein winziger Schnitt und das Stäbchen wird herausgezogen. Ein Druckverband hält Wundkanal und Einschnittstelle zusammen, Blutergüsse oder Schwellungen treten nur selten auf. Das Gewebe verheilt schnell und problemlos. Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Eine wesentliche Nebenwirkung ist die Beeinflussung des Blutungsmusters. Welche Veränderung im Blutungsmuster auftritt, ist für die einzelne Frau nicht vorhersehbar:
* Bei den meisten Frauen können häufigere und länger andauernde Blutungen auftreten. * Bei einigen Frauen können die Blutungen seltener werden oder ausbleiben (etwa 1 von 5 fünf Frauen).
Weitere häufige Nebenwirkungen sind:
* Akne, * Kopfschmerzen, * Gewichtszunahme, * Brustspannen und -schmerzen, * Vaginale Entzündungen.
Für welche Frauen eignet sich das Stäbchen?
Prinzipiell ist diese Form der Verhütung für alle Frauen geeignet, die längerfristig verhüten wollen. Empfehlenswert ist sie vor allem für Frauen, die keine Östrogene einnehmen sollten oder bei denen das Einsetzen einer Spirale schwierig bzw. aufgrund von Veränderungen der Gebärmutter nicht möglich ist. Das Hormonstäbchen lässt sich auch im Wochenbett legen, weil es keine ungünstigen Effekte auf die Muttermilchproduktion hat. Für welche Frauen eignet es sich nicht?
Das Stäbchen eignet sich nicht für Frauen, die unter bestimmten hormonabhängigen Tumoren leiden oder bei denen bereits Thrombosen, Embolien und schwere Lebererkrankungen bestehen. Bei Frauen, die unter Akne leiden oder früher Akne hatten, kann es die Hauterkrankung verschlimmern bzw. die Akne kann wieder auftreten. Frauen, die andere Hormonpräparate schlecht vertragen haben oder an Blutungsstörungen leiden, sollten ebenfalls auf das Hormonstäbchen verzichten.
---Alex---
* in der Ruhe liegt die Kraft *
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