Der Pearl-Index liegt bei 0,3. Der Wert sagt aus, wie viele ungewollte Schwangerschaften auftreten, wenn 100 Frauen diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden. Unter den Methoden der natürlichen Familienplanung gilt sie als die Zuverlässigste. Sie setzt jedoch voraus, dass Frauen ihren Körper konsequent beobachten und Paare während der fruchtbaren Tage mit einer anderen Methode verhüten bzw. auch Geschlechtsverkehr verzichten.
Die symptothermale Methode wird erst nach längerem Üben und guter Körperkenntnis sicher - wie auch andere natürliche Verhütungsmethoden. Eine vorherige Beratung oder ein Kurs sind daher unbedingt zu empfehlen. Wie funktioniert die Rötzer-Methode?
Die morgendliche Körpertemperatur und Zervixschleimkonsistenz werden strikt nach der Basaltemperaturmethode und der Billings-Methode erfasst und die Daten in einer Tabelle protokolliert (siehe Grafik). Idealerweise ertasten Frauen Veränderungen des Muttermunds und Gebärmutterhalses mit dem Finger. Spürt eine Frau ihren Eisprung (den so genannten Mittelschmerz) oder ein Spannen der Brüste einige Tage vor der Menstruation, wird das ebenfalls notiert. Geeignete Tabellen bietet beispielsweise die Bundeszentrale für Gesundheit und Aufklärung (BzGA) unter der Internet-Adresse http://www.familienplanung.de/tabellen/ an.
Die unfruchtbaren Tage beginnen am Abend nach drei erhöhten Temperaturmessungen (3 über 6 Regel) oder am dritten Abend nach dem Tag, an dem die beste Schleimqualität auftrat (d.h. der Schleim kann, muss aber nicht optimal spinnbar sein - das Schleimmuster ist von Frau zu Frau verschieden) - je nachdem, welches Körperzeichen später eintritt. Was stellt man die Veränderung des Muttermunds fest?
Der Gebärmutterhals ragt von oben wie eine Nase in die Scheide. Er fühlt sich fest an wie der Nasenknorpel. In der Mitte befindet sich eine Öffnung, der Muttermund. Während des Zyklusses verändert sich der Muttermund: Zu Beginn und am Ende des Zyklus ist die Öffnung sehr klein und der Muttermund fühlt sich sehr trocken an. Während der Eisprungzeit wird mehr Schleim gebildet (Zervixschleimbeobachtung), der Muttermund wird weicher und die Öffnung größer. Am Tag des Eisprungs ist der Muttermund am weitesten geöffnet. Es braucht allerdings einige Übung, bis man die Unterschiede des Muttermundes während des Zyklus erkennt.
An dem Öffnungsgrad des Muttermunds, der morgendlichen Körpertemperatur und der Bildung des Schleims lässt sich zweifelsfrei erkennen, ob man sich in den fruchtbaren Tagen befindet oder nicht. Welche Vorteile bietet die Rötzer-Methode?
* Sie erfordert keinen ärztlichen Eingriff. * Der Hormonhaushalt wird nicht manipuliert und der Körper nicht belastet. * Frauen lernen ihren Körper und Zyklus besser kennen. * Die fruchtbaren Tage lassen sich relativ gut bestimmen - auch eine Möglichkeit, um einem bestehenden Kinderwunsch nachzuhelfen.
Welche Probleme können auftreten?
* Ist der Zyklus unregelmäßig oder treten im Tagesablauf starke Schwankungen auf (z.B. Schichtarbeit), lässt sich der Eisprung nur unzuverlässig bestimmen. Auch körperliche und seelische Belastungen sowie Reisen können den Zyklus verschieben. Dann ist entweder Enthaltsamkeit oder zusätzliche Verhütung geboten. * Besonderheiten wie Krankheit, Fieber, starker Alkoholkonsum, unruhiger bzw. zu kurzer Schlaf und Medikamente können Einfluss auf den Zyklus nehmen und müssen deshalb beachtet werden. * Bei einigen Frauen lassen sich aus der gemessenen Basaltemperatur keine charakteristischen Temperaturanstiege erkennen. Hier ist die Rötzer-Methode nicht verlässlich.