Die Vorstellungen über Empfängnis haben sich über die Jahrhunderte verändert. Natürlich wussten schon die alten Griechen, dass Frauen beim Geschlechtsverkehr mit Männern schwanger werden können. Doch waren viele Gelehrte bis ins 19. Jahrhundert der Auffassung, dass Kinder nur aus männlichem Samen entstünden, während die Mutter den Embryo lediglich empfing, schützte und entwickelte. Der Coitus interruptus (unterbrochener Geschlechtsverkehr) war daher lange Zeit die die verbreitetste Verhütungsmethode. Heute ist er die mit Abstand unsicherste Verhütungsmethode - wenn er überhaupt als solche bezeichnet werden kann.
Beim unterbrochenen Geschlechtsverkehr zieht der Mann den Penis kurz vor dem Samenerguss aus der Scheide. Diese Methode wird seit Jahrtausenden angewandt, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Obwohl dies eine sehr unsichere Methode ist, ist sie immer noch besser als gar nicht zu verhüten. Wie sicher ist der Coitus interruptus?
Der Pearl-Index liegt zwischen 4 und 18. Er gibt die Zahl der Schwangerschaften pro 100 Frauen an, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden.
Will das Paar nach der Unterbrechung den Geschlechtsverkehr fortsetzen, sollte der Mann zuerst urinieren und sich waschen. Das gleiche gilt für die Frau, wenn sie mit dem Samen in Berührung gekommen ist.
Diese Methode hat keine schädlichen, medizinischen Nebenwirkungen. Allerdings geht für den Mann ein Teil des Vergnügens am Geschlechtsverkehr verloren, da er sich auf die vorzeitige Unterbrechung konzentrieren muss.