Katharina sollte als erstes Kind in meiner neuen Ehe geboren werden, und diesmal war alles anders.
Ich mußte nicht alleine zur Entbindung, mein Mann und ich hatten zusammen einen Geburtsvorbereitungskurs besucht.
Nach der Kreißsaalbesichtigung im Klinikum und im Achdorfer haben wir uns dann für das Achdorfer Krankenhaus entschieden. Ich war von der Hedwigsklinik in Regensburg sehr verwöhnt, weil die vor 18 Jahre bei Annas Geburt in Sachen Geburtshilfe schon sehr weit waren, es gab nur zartfarbene Kreißsäle, Hocker, Badewanne, Seil, alles war möglich, und die Apparate waren hinter farbigen Vorhängen verborgen, also mehr Geburtszimmer.
Ich war 4 Tage über dem Termin und hatte einen Termin bei der FÄ zur Fruchtwasseruntersuchung. Total genervt, weil total übergewichtig, träge, bewegungsunfähig und nervös hab ich sie damals zugejammert. Und sie hatte Erbarmen. Sie sagte, wenn das Baby soweit ist, würde das Ablösen des Eipols die Geburt auf natürliche Weise in Gang bringen. Also, dann machen wir das doch so ;-)
Bereits am Heimweg merkte ich das erste Ziehen und freute mich. Und es hat wirklich geholfen, 3 Stunden später machten wir uns mit regelmäßigen Wehen auf den Weg ins Krankenhaus.
Dort angekommen wurde ich erst mal ans CTG gehängt, wie immer keine Wehenntätigkeit auf Monitor zu sehen, aber ich wußte ja, daß es Wehen sind. Und irgendwie hat sich bei mir etwas festgesetzt, sodaß ich sobald ich im Krankenhaus war "losgelassen" habe und der Muttermund sich sehr schnell vollständig geöffnet hat.
Für meinen Mann war das sicher nicht einfach, es war sein erstes Kind und auch seine erste Geburt, aber ich wußte ja, was zu tun war, So hielt er brav meine Hand und redete beruhigend auf mich ein. Nach nur 2 Stunden sehr gut zu verarbeitenden Wehen und einer ganz kurzen Austreibungsphase war die kleine Maus dann da.
Allerdings war die Hebamme eine Niete, sodaß ich einen großen Dammriss davongetragen hatte. Ich bekam eine örtliche Narkose, für die Naht, die aber aufgrund des vernarbten Gewebes absolut nicht gewirkt hat. Somit habe ich jeden einzelnen Nadelstich und jeden Fadenzug gespürt habe und der Ärztin am Liebsten von der Liege gesprungen wäre. So schmerzhaft war nicht einmal die Geburt selber.
4 Stunden später verließen wir mit einem dick im Maxi Cosi eingemummelten Kind das Krankenhaus und fuhren nach Hause, wo uns Oma schon mit Spannung erwartet hatte. Die Kinder schliefen und Oma war ganz begeistert von so einem "frischgeborenen" Kind, so etwas hat sie schon sehr lange nicht mehr gesehen. Wir haben dann noch richtig Brotzeit gemacht und sind dann ins Bett gefallen. Als die Kinder dann am nächsten morgen zu uns ins Schlafzimmer kamen, lag da schon die kleine Schwester. Kommentar von Harald: "Ganz schwarze Katharina ham wir !" weil sie so lange dunkle Haare hatte.