Antonia ließ wie alle Kinder auch auf sich warten. 5 Tage über dem Termin habe ich wieder bei der Fruchtwasseruntersuchung bei der FÄ den Eipol ablösen lassen. Und wie auch bei Katharina haben innerhalb einer Stunde langsam aber regelmäßig die Wehen eingesetzt.
Wir machten uns so gegen halb 3 auf den Weg ins Krankenhaus, sicher ist sicher.
Nach der Untersuchung mit Ultraschall wurden wir ans CTG gehängt, es war alles in Ordnung, nur halt wieder keine Wehen zu sehen. Die Hebamme war die ganze Zeit bei uns, hat schöne Musik im Kreißsaal eingeschalten und mich auch nochmal motiviert, etwas aufzustehen und umherzugehen. Widerwillig ging ich ein paar Runden im Gang auf und ab und hatte dann einfach keine Lust mehr. also zurück in den Kreißsaal, und siehe da, der Muttermund war vollständig.
Prima, ich hab dann noch ein paar Globuli bekommen und 3 Preßwehen später war sie auch schon da. Die Hebamme hat sich entfernt, sie sagte die kleine sieht gesund und munter aus und ließ uns erst mal eine Stunde mit dem Baby alleine zum Kennenlernen, sie schaute nur hin und wieder nach der Rückbildung.
Dann kam die Ärztin zum Nachsehen, ob ich genäht werden müßte. Mir ist sämtliche Farbe aus dem Gesicht geschossen, die Schmerzen vom Nähen bei Katharina waren noch sehr deutlich in meinem Kopf. Und diesmal nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte genauer nach, nachdem ich schon 3 verschiedenfarbige Fäden auf dem Tisch liegen sah
Daraufhin wurde mir gesagt, daß der Gebärmutterhals geschürft sei, der Damm wäre in Ordnung. Und da bin ich über mich hinausgewachsen und habe mich schlicht und einfach geweigert, mich nähen zu lassen, mit der Begründung, daß ich mir ein aufgeschürftes Knie auch nicht nähen lassen würde, das heilt schon. Strike, es hat funktioniert, die Ärztin hat ihre ganzen Fäden und Nadeln zusammengepackt und ist beleidigt abgezogen. Bald darauf erschien die Oberärztin und teilte mir mit, daß ich diesmal nicht mehr ambulant heimgehen darf, weil das Risiko zu groß ist, daß ich durch die große Wunde der Plazenta über Nacht verbluten könnte. Ich sollte mir doch Gedanken machen, ob ich so ein Risiko eingehen möchte, wo ich doch 5 Kinder hinterlassen würde. Sie hat mir so ein schlechtes Gewissen eingeredet, daß ich mich dazu entschlossen habe, über Nacht noch dort zu bleiben und erst am nächsten Morgen heimzugehen. Mein Mann fuhr also heim zu den Kindern und ich versuchte ein paar Stunden zu schlafen, was aber nicht möglich war, weil alle halbe Stunde eine Schwester kam, um nach der Blutung zu sehen. Auch gut, schlafen konnte ich ja dann zuhause. Am nächsten Morgen hatten wir als erste gleich die Untersuchung und wir durften nach dem Frühstück nachhause gehen, wo Antonia von ihren 4 Geschwistern bereits sehnsüchtig erwartet wurde.