Rückblickend kann und muß ich sagen, daß Michaelas Geburt für mich die anstrengendste und auch die schlimmste Entbindung war.
Am Abend vor dem errechneten Termin setzten die Wehen ein. Da ich das nicht ganz glauben konnte, da ja alle anderen Kinder deutlich nach dem Termin kamen, legte ich mich in die Badewanne, um zu sehen, ob die Wehen stärker werden oder nicht. Und das war wahrscheinlich ein Fehler. Die Wehen setzten so heftig ein, daß wir nichteinmal mehr auf das Eintreffen von Oma warten konnten, sondern ihr einfach den Schlüssel an die Haustür gesteckt haben und direkt nach dem Anruf bei ihr losgefahren sind, das war so gegen halb elf abends.
Die Fahrt ins KKH war die Hölle, ich hatte so starke Wehen, daß ich kaum mehr atmen konnte. Der Weg vom Auto bis zum Kreißsaal dauerte für mich ewig, und ich konnte auch nicht mehr aufstehen, als wir heraußen gewartet haben, bis die Hebamme kommt. Die öffnete die Tür und führte mich direkt in den Kreißsaal. Untersuchung durch die Hebamme, Muttermund zu !! Ich dachte ich bin im falschen Film, so starke Wehen, und keinerlei Wirkung. Meine Kräfte waren am Ende, ich hab nur noch geheult. Dann der Schock: Auf dem CTG wurden die Herztöne nur noch mit 40 angezeigt und die Hebamme mußte schnell handeln, die starken Wehen hatten das Baby total geschwächt. Ich bekam so gegen 23.45 Uhr wehenhemmende Mittel, um bei dem Baby eine Sonde am Kopf anbringen zu können, welche die Herztöne direkt zum CTG überträgt. Die Ärztin kommt, und weiß nicht mal, wie man die Sonde am CTG anschließt !!! Hilfe !! Da wurd mir himmelangst, und meinem Mann auch.
Gottseidank hatte die Hebamme so viel Mumm und hat die Ärztin einfach zur Seite geschoben und das Kabel der Sonde am CTG angesteckt. Die Wehenpause ließ die Herztöne wieder auf 110 ansteigen und ich durfte mitschieben.
Um 0.08 war sie dann auch schon da, und gottseidank kerngesund.
Mein Damm war in Ordnung, wieder nur eine leichte Schürfung.
Ich mußte zwar wieder bis zum nächsten Morgen bleiben, durfte aber nach dem Frühstück nachhause gehen. Antonia hat vormittags im Kindergarten erzählt, daß sie eine kleine Schwester bekommen hat, und ich hab sie dann Mittags selber dort abgeholt, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie die Kindergärtnerinnen geschaut haben.