Au weia, ist das lange her, aber da man sowas ja nicht so schnell vergißt, fang ich jetzt einfach mal an
Annas Termin war eigentlich der 21.03.1991 und ich war schon 4 Tage drüber. Zu dem Zeitpunkt grad mal 18 Jahre alt
und eigentlich keinen Plan von nix. Sowas wie Geburtsvorbereitung gabs nicht, oder ich hatte mich wahrscheinlich
nicht richtig erkundigt, also war ich halt ein paar Mal bei so einer Art Physiotherapeutin, von der ich zumindest
wußte, wie man Wehen veratmen kann. Was bei einer Geburt so vor sich geht, wußte ich zu dem Zeitpunkt nicht,
das Internetzeitalter war da ja noch nicht so weit.
Ich bekam also an diesem Tag schreckliche Schmerzen (wußte ja nicht, daß es Wehen sein könnten) und ließ mich
von meinem damaligen Mann ins Krankenhaus fahren, Regensburg St. Hedwig. Er hat mich am Kreißsaal abgegeben,
und ich bekam eine Hebamme zugeteilt. So lang ich dann 2 Stunden am CTG, Wehen zeigte es aber keine an
(es sollte sich bei den folgenden Geburten herausstellen, daß meine Bauchdecke so beschaffen war, daß die
Wehen auch kurz vor der Geburt nicht auf dem CTG zu sehen waren), also sagte die Hebamme zu mir, sie haben
keine Wehen, gehen Sie mal schön wieder auf ihr Zimmer. Gut, hab ich mir gedacht, die wirds schon wissen.
Im Zimmer angekommen hatte ich dann eine Blutung, ich sollte später erfahren, daß das die "Zeichnung" war.
Ich also wieder runter in den Kreißsaal und hab der Hebamme gesagt, daß ich blute. Widerwillig hat sie mich
dann nochmals untersucht, und festgestellt, daß der MM bereits 4 cm offen war, also vielleicht doch Wehen??
Ich durfte zumindest im Kreißsaal bleiben. Mutterseelenallein mit einer grantigen Hebamme habe ich dann
versucht, irgendwie mit den Schmerzen fertig zu werden. Leider setzten bald darauf die Preßwehen ein, welche
ich dann nochmal fast 1 1/2 Stunden veratmen mußte, weil der MM nicht offen war. Das war die Hölle, zumal
ich ja gar nicht wußte, was mit mir passiert. Dann wurde die Fruchtblase geöffnet, und welche Erlösung,
ich durfte mitschieben. Nach nur 3 Preßwehen hatte ich mein erstes Kind in den Armen und war völlig
überwältigt. Nachdem das Baby untersucht worden war, bekam ich es wieder uns hab sie die ganze Zeit nur
fasziniert angeschaut, sie hat meine Hände, dachte ich mir...
Ich sollte dann aufstehen und duschen, noch im Kreißsaal, uns stellt euch mal vor: die Hebamme wollte da
mitgehen. Wenn ich ihr auch vorher hilflos ausgeliefert war, das ging mir dann doch etwas zu weit, und
ich hab ihr unmißverständlich zu verstehen gegeben, daß sie da draußen warten kann, falls ich umfalle,
aber mit rein kommt die mir nicht :-)
Nach drei Stunden wurden wir 2 dann auf das Zimmer gebracht und ich rief meinen Mann an.
Ich blieb noch 4 Tage im Krankenhaus und ließ mir von den Schwestern alles erklären und bekam auch große
Unterstützung von den Hebammen dort.
Die Umstellung auf zuhause verlief reibungslos, Anna hat mit 10 Tagen bereits durchgeschlafen und war ein
friedliches, zufriedenes Baby.